Gereift und entstanden ist die Idee des Aufbaues der Vater/Mutter- Kind Einrichtung „Augenblick“ aus meiner mehrjährigen Erfahrung in der Bereitschaftspflege mit Säuglingen und Kleinkindern und den regelmässig stattfindenden Besuchskontakten mit deren Eltern.

Als Sozialpädagogin in der Bereitschaftspflege bin ich immer wieder an meine Grenzen gestoßen, da es keine Möglichkeit gab, sowohl den Kindern als auch den Eltern gemeinsam eine Chance zu bieten, ein gemeinsames selbständiges Leben zu führen.

 

Die einschneidende Lebensveränderung der Geburt eines Kindes kann zu Notlagen und Überforderungen führen, in denen Hilfe benötigt wird.

Aus diesem Grund habe ich die Vater/Mutter-Kind Einrichtung „Augenblick“ gegründet.

Um junge Elternteile dabei zu begleiten und zu unterstützen, dauerhaft eigenständig mit ihrem Kind zu leben, sowie eine dauerhafte Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und zu festigen. Im Mittelpunkt dabei steht es, die Elternteile zu befähigen, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und entsprechend altersangemessen darauf einzugehen.

Bewusst haben wir den Namen „Augenblick“ für dieses Wohnangebot gewählt. Der Augenblick als eine zeitliche Dimension ist ein kurzer Moment, der jedoch an den richtigen Stellen entscheidende Veränderungen für biografische Verläufe mit sich bringen kann. Es ist unser Anliegen mit den Vätern/Müttern den „Augenblick“ als Chance für Veränderung zu begreifen. Betrachtet man das Wort „Augenblick“ unter wörtlichen Gesichtspunkten, dann wird etwas ins Auge gefasst, etwas in den Blick genommen, nämlich in unserem Falle das Wohl des Kindes. Die Fachkräfte vor Ort haben das Wohl des Kindes im Blick und haben das Ziel, die Elternteile dazu zu befähigen, das Wohl des Kindes in den Blick zu nehmen, dieses in den Mittelpunkt zu stellen und den Blick dafür zu schulen.

Die Vater/Mutter-Kind Einrichtung „Augenblick“ in Detmold hält sechs Plätze für Väter bzw. Mütter und sechs Plätze für Kinder vor und bietet eine 24-Stunden Betreuung. Bedingt durch die Platzzahl im Wohnangebot entsteht im Rahmen des Zusammenlebens eine überschaubare Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt und gleichzeitig Raum bietet zur Persönlichkeitsentwicklung und Entwicklung der Erziehungsfähigkeit der Elternteile. Ziel ist jedoch, das Leben unabhängig von Hilfe außerhalb stationärer Einrichtungen, innerhalb der Gesellschaft.